Anstatt immer "nur" die Kräuter zum Kochen für super leckeren Gerichte zu nutzen,
möchte ich hier die Zubereitung von Tinkturen nahe bringen.
Denn die Vielfalt der Verarbeitung der Naturschätze bringt den Spaß dabei und man kann abwägen,
welche Zubereitungsform effizienter ist .

 

Herstellung  von Tinkturen Tinktur Bild

  • zur Herstellung einer Tinktur benötigt man ein Lösungsmittel und das zu lösende Pflanzenmaterial
  • das natürlichste Lösungsmittel ist Wasser. Dennoch gibt es pflanzliche Wirkstoffe, die Wasser nicht zu lösen vermag – zudem ist dieser Pflanzenauszug dann nicht sehr lange haltbar und ist anfällig für mikrobielle Zersetzung,
  • deshalb verwenden wir hier Alkohol, mindestens 38 %                                                                      
  • je höher der Alkoholgehalt, desto mehr und besser werden die pflanzlichen Wirkstoffe herausgelöst
  • verwendet werden können frisches oder getrocknetes Pflanzenmaterial, es darf auch gemischt werden.
    Dabei ist zu beachten, dass vom frischen Anteil die doppelte Menge auf Grund des größeren Volumens verwendet wird
  • manche Pflanzen lassen sich nicht trocknen z.B. Kapuzinerkresse oder Bärlauch- sie verliert dadurch ihre Heil- und Würzkraft ( sie lassen sich aber wunderbar einfrieren ! )
  • wichtig ist, dass jedes Pflanzenmaterial so klein wie möglich geschnitten wird,
    denn je kleiner umso besser ist der Wirkstoffauszug
  • das gebräuchlichste Mischverhältnis von Alkohol und Pflanzenmaterial beträgt 1: 5
    (1 Teil Pflanzenmaterial, 5 Teile Alkohol )

 

Vorgehensweise

  • das zerkleinerte Pflanzenmaterial wird zu einem Fünftel in ein Schraubglas (Marmeladeglas o.ä.) gefüllt
  • mit mind. 38 % Alkohol aufgeschüttet
  • Deckel verschließen und in die Sonne stellen
  • 1x am Tag sollte alles gut durchgeschüttelt werden
  • den Vorgang je nach Sonneneinstrahlung ca. 4- 8 Wochen wiederholen
  • der Inhalt des Schraubglases wird am besten durch einen Kaffeefilter oder ein Geschirrtuch (möglichst ohne Weichspüler) in ein neues Glas abgefiltert
  • diese Glas sollte dunkel sein (dunkles Schraubglas oder Bierflaschen mit Bügel), es wird mit Inhalt und Datum beschriftet und an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt. Dunkel deshalb, weil  die Wirkstoffe im hellen Glas zerstört werden 
  • als kleiner Tipp: ca. 50 g getrocknetes Pflanzenmaterial werden von ca. 220 ml Alkohol gerade vollständig bedeckt

 

 
Vorteile von Tinkturen

  • der Organismus kann alkoholische Tinkturen gut aufnehmen
  • ca. 15 – 20 min. nach Einnahme gelangen die Wirkstoffe / Inhaltsstoffe über den Blutkreislauf an den Ort,
    wo sie benötigt werden
  • Tinkturen sind länger haltbar, sie sollten aber nicht länger als 1 Jahr angewendet werden
  • sie können und sollen bei Einnahme mit Wasser verdünnt werden
  • verschiedene Tinkturen können zusammengemischt werden, es sollten nicht mehr als 6 sein,
    denn sonst erhält der Körper zu viele Informationen auf einmal und weiß nicht mehr, worauf er reagieren soll
  • Einnahme ist am besten 15 – 45 min vor dem Essen, in Akutfällen kann sie Einahme stündlich erfolgen
  • die Dauer der Anwendung sollte in der eingenommenen Zusammensetzung nicht länger als 6 Wochen betragen,
    entweder pausieren oder die Tinktur mit ihren Bestandteilen mit einem anderen ähnlich wirkenden Bestandteil ersetzen

 

Achtung !

=> Vor der Einnahme auf Unverträglichkeiten von Inhaltsstoffen (z.B. Salicylate z.B. in Mädesüß) achten.
=> Bei Asthmatikern kann durch die Salizylate ,u.a. in Mädesüß, ein Anfall ausgelöst werden.
=> Alkoholiker dürfen keine alkoholischen Tinkturen einnehmen !
=> besonders die Einnahme bei Kindern und während der Schwangerschaft und Stillzeit muss
       mit einem fachkundigen Heilpraktiker oder Arzt abgeklärt werden.
=> auftretende Krankheitssymptome sollten immer mit einem Therapeuten/Heilpraktiker/Arzt abgeklärt werden

   
© HalonaRanch - Anja K. Zeifang