Sandelholz - Santalum album

 

Du ähnelst einem Baum, der in der Erde wurzelt und dessen Krone den Himmel berührt …
Die Wahrnehmung deiner selbst zieht eine Schar glücklicher Gedanken an,
die sich wie Vögel auf deinen Ästen niederlassen werden.“

(Indianische Weisheit)


Der wohl „indischste“ aller Düfte und im Sanskrit als „königlich“ bezeichnete Duft ist in über 80 Prozent aller Parfüms enthalten (Werner, Braunschweig, 2007). Das ist vermutlich der Grund, warum er als am meisten „gefälschter“ Holzduft gilt und vieles als Sandelholz-Öl bezeichnet wird, was mit Sandelholz gar nichts zu tun hat.

Der Handel, die Lagerung und die Produkte aus kostbarem – echtem – Sandelholz (also botanisch: Santalum album) unterliegen in Indien einer strengen gesetzlichen Regelung, damit der Raubbau, der viele Jahre lang betrieben wurde, in Schach gehalten werden kann.


Hochwertiges Sandelholzöl lässt sich nur aus Bäumen gewinnen, die mindestens 30 (!!!) Jahre alt sind! Gehen Sie daher sehr sparsam mit diesem kostbaren Öl um!
Als preiswerte Alternative wird in Parfums auch gerne das ähnlich duftende Amyrisöl (umgangssprachlich „westindisches Sandelholzöl“ bezeichnet) eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine karibische Pflanze mit dem botanischen Namen Amyris balsamifera.
Als weitere (preiswertere) Alternative wird auch australisches Sandelholzöl (Santalum spicatum) angeboten.

Echtes ätherisches Sandelholzöl wird v.a. aufgrund seiner entspannenden und beruhigenden, ja sogar zentrierenden Wirkung bei Stresssymptomen sehr geschätzt. Es soll eine Verbindung zwischen Kronen- und Wurzelchakra herstellen und vermag somit ein Gefühl der inneren Stabilität und Ruhe zu erzeugen. Des Weiteren ist es bekannt für seine sehr hautpflegenden und hautzellenregenerierenden Eigenschaften und wird in der Aromapflege gerne stark verdünnt in einem fetten Öl (z.B. Arganöl) bei Psoriasis, Neurodermitis aber auch Milchschorf eingesetzt.

Das häufig als „Herrennote“ bezeichnete Sandelholz wurde lange Zeit „Viagra der Ägypter“ genannt und soll seine aphrodisische Wirkung insbesondere durch Einreibung (gegen den Uhrzeigersinn) des männlichen Sexualchakras entfalten.

Aber auch Frauen schätzen dieses milde Öl bei Beschwerden im Urogenitaltrakt und bei Sodbrennen (auch während der Schwangerschaft) sowie bei Halsschmerzen (Einnahme von 1 Tr. auf 1 Würfelzucker).


Bitte beachten, dass sich der angenehm süße, balsamische Holzduft auf heller Frauenhaut (Blondinen und Rothaarige aufgepasst!) nicht entfalten kann. Ein Parfum oder Körperöl mit echtem Sandelholzöl duftet nach einiger Zeit auf heller Frauenhaut nahezu „urinös“! Helle Frauentypen sollten daher in Parfums als Basisnoten Vetiver, Styrax oder Atlas Zeder bevorzugen.

Studien mit Sandelholz:

Entspannende Wirkung von Santalum album

Studien zufolge „bewirkte α-Santalol signifikante physiologische Veränderungen im Sinne einer Entspannung und Sedierung, während Sandelholz einerseits eine physiologische Deaktivierung, andererseits einen aktivierenden Einfluss auf das Verhalten zeigte“ (T. Hongratanaworakit, E. Heuberger, G. Buchbauer, 2004, Evaluation of the Effects of East Indian Sandalwood Oil and α-Santalol on Humans after Transdermal Absorption, Planta Med 2004; 70: 3-7).

Riechrezeptoren im Blut – Duftstoff Sandalore hemmt Wachstum von Leukämiezellen

Nicht nur in der Nase, sondern auch in Haut- und Blutzellen befinden sich Riechrezeptoren. Diese sprechen auf Sandalore an. Lt. Prof. Hanns Hatt kann die Aktivierung des Rezeptors OR2AT4 mit Sandelholzduft aktiviert und somit die Wundheilung verbessert werden. Des Weiteren untersuchten die Forscher den Rezeptor OR2AT4 genauer: sowohl in den kultivierten Zellen als auch in Zellen, die sie aus dem Blut der Patienten mit akuter myeloischer Leukämie isolierten. Aktivierten sie den Rezeptor mit dem Duftstoff Sandalore, ging das Wachstum der Leukämiezellen zurück und sie starben vermehrt ab. Die Forscher beobachteten außerdem, dass sich mehr rote Blutzellen bildeten. Zur Studie gelangen Sie hier…



Botanik, Gewinnung & Inhaltsstoffe

Das ätherische Öl aus Santalum album (Echtes Sandelholz), das zur Pflanzenfamilie der Santalaceae gehört, wird mittels Wasserdampfdestillation aus dem Kernholz reifer, über 30jähriger Bäume gewonnen. Echtes Sandelholzöl besteht fast ausschließlich aus Sesquiterpenen (v.a. Santalene und Sesquiterpenole wie Santalol).

Attars:
Zur Herstellung eines Attars werden Blüten (z.B. von Rosa damascena, Jasminum sambac, Jasminum grandiflorum etc.) mittels transportablen Destillen direkt am Ernteort destilliert. Das kondensierte Wasser mit den ätherischen Ölen rinnt jedoch nicht in einen leeren Behälter, sondern in einen Behälter, der mit fünf Kilogramm fertigem ätherischen Sandelholzöl gefüllt ist. Dieser Auffangbehälter steht in einem kalten Wasserbad. Die Gewinnung von Attars ist zurückzuführen auf eine etwa 200 Jahre alte indische Tradition. (Zimmermann, 2011). Echtes Rosenattar wird beispielsweise auf einen Würfelzucker bei Halsschmerzen eingenommen. Besonders beliebt für aphrodisische und sinnliche Momente ist das kostbare Adlerholz- oder Oud Attar.

Einsatzgebiete von ätherischem Santalum album-Öl:

  • AD(H)S

  • Aggressionen

  • Angst

  • Blasenentzündung

  • Blutdruck, hoher

  • Erektile Dysfunktionen

  • Halsschmerzen

  • Hämorrhoiden

  • Hautprobleme (trockene, aufgesprungene, kranke)

  • Husten

  • Lethargie

  • Lymphstauungen, Ödeme

  • Milchschorf

  • Meditationen

  • Pseudo Krupp

  • Rachenkatarrh

  • Schlafstörungen

  • Sodbrennen

  • Wunden

  • Zwangserkrankungen

  • u.v.m.

Wirkungen: antiseptisch, aphrodisisch, entstauend, epithelisierend, hypotensorisch, neuroleptisch u.v.m.

Kontraindikationen und Vorsichtsgebote

Bei fachgerechter Anwendung sind keine bekannt.



 

   
© HalonaRanch - Anja K. Zeifang